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Eine erfolgreiche Blattjagd in den Morgenstunden auf den schwarzen Bock

Richtig Blatten in Wald und Feld

Die Jagd auf den roten Bock zur Blattzeit lässt wohl jedes Jägerherz höher schlagen.
Auf was es aber nun ankommt ob im Wald oder auf dem Feld geblattet wird, darüber berichtet der langjährige und erfahrene Berufsjäger Karsten Strehl.

In meinem ersten Lehrjahr zum Berufsjäger in einem norddeutschen Niederwildrevier erlernte ich das Blatten. Es war immer der Höhepunkt des Jahres, zumal das Reh dort die größte vorkommende Haarwildart war.
Mein Ausbilder war der perfekte Meister für die Lockjagd, sei es auf Raubwild oder auf den Rehbock. Da wir ein gemischtes Revier mit Wald und Feld bewirtschafteten, lernte ich so auch die Unterschiede zwischen dem Blatten im Feld und im Wald.

Später, als Berufsjäger in Lohn und Brot, hatte ich viele Jagdgäste und auch meinen Jagdherrn zu führen und es war immer eine großartige Jagd, während der Blattzeit den Rehbock zu locken.
Daran hat sich bis heute nichts geändert und ich spreche von mehr als 1000 herangeblatteten Rehböcken in meiner Berufsjägerlaufbahn.

Die richtige Vorbereitung und das richtige Blatt
Vorab gesagt, es lässt sich jeder Bock blatten. Wenn es nicht beim ersten Mal klappt, dann ein paar Tage später und auch zu verschiedenen Tageszeiten. Wichtig ist, dass man in etwa sein Revier und den Wildbestand kennt und weiß, wo welche Böcke stehen. Es kommt nämlich vor, dass man im Mai einen interessanten Bock bestätigt und diesen den ganzen Sommer nicht wieder zu sehen bekommt, obwohl er tatsächlich aber in der Gegend seinen Einstand hat.

Es ist nicht in meinem Sinne, hier Werbung für Hersteller und Vertreiber von Blattjagdinstrumenten zu machen, obwohl es bei diesen sehr große Unterschiede gibt.
Ich selbst blatte ausschließlich traditionell mit einem Blatt. Dafür eignet sich am besten das Blatt der Rotbuche, aber auch Faulbaum, Traubenkirsche oder Blätter mit einer ähnlichen Form sind geeignet.
Einmal habe ich sogar einen alten starken Bock mit einem Löwenzahnblatt erfolgreich herangeblattet.

Der Vorteil des Blattens mit dem Blatt ist auf jeden Fall der Ton. Dieser ist, vorausgesetzt man beherrscht das Blatten ein wenig, immer recht natürlich, egal wie die gefiepten Arien sind.
Man ahmt ja normalerweise das Fiepen der vom Bock getriebenen Ricke nach. Jede Ricke fiept in einem anderen Ton, manche schreien sogar richtig bei dem Liebesspiel. Das ist so ähnlich wie bei uns Menschen, jede Frau reagiert in der Erotik anders, manche leise und schüchtern, manche recht lautstark.
Mit dem Blatt kann man sowohl leise fiepen, als auch sehr laut, sodass Rehböcke es manchmal auf über 1000 Meter vernehmen und dann sozusagen wörtlich auf das Blatt springen.
Auch den Kitzfiep kann man mit dem Blatt sehr gut nachahmen. Den braucht man, um damit die Ricke anzulocken, in der Hoffnung dass der bei ihr stehende Rehbock dann ebenfalls mitkommt.
Die meisten der käuflich zu erwerbenden Blatter haben nicht diese Möglichkeiten, wobei hier auch schon der ein oder andere mit dem natürlichen Blatt konkurieren kann. Als sehr gut getestet wurde zum Beispiel der RottumtalerRehblatter, weil dieser sich ebenfalls für relativ lautes Blatten eignet. Mit einem Buttolo Blatter, welcher in der Hand gehalten und gedrückt wird, funktioniert das nicht.

Wenn er springt oder anschleicht
Wenn geblattet wird und in der Nähe ein Rehbock steht, welcher alleine auf der Suche nach einer Ricke ist, oder welcher einen Kontrahenten vermutet, oder überall abgeschlagen wird,
solche Böcke springen recht gut und schnell. Manchmal habe ich den ersten Ton gefiept und schon stand ein Bock da oder kam in vollen Sätzen an, aber auf der Suche nach bestimmten Böcken geht das nicht immer so.
Egal ob im Wald oder Feld, das Wild verhält sich immer relativ gleich. Wenn die Böcke springen wollen, dann tun sie es, egal wo und wann. Sie kommen in großen Sätzen direkt zu der Stelle, wo gefiept wird. Es gibt aber auch solche, die sich anschleichen, um dem Ton zu folgen, und das kann schonmal ein paar Minuten dauern, daher sollte man ruhig etwas ausharren an den Stellen wo man fiept.

Ich erzähle mal eine Begebenheit. Ich bin mit meinem Jagdherrn im Feld unterwegs und wir haben vor uns ein großes Rapsfeld, dahinter Getreide mit Lagerschäden, Entfernung 500 Meter. Dort stand ein recht interessanter Rehbock und wir suchten eine einigermaßen gute Schussposition.
Auf mein Blatten stand der Bock zu und verschwand aus unseren Augen und tauchte in den Raps ein, Entfernung 400 Meter. Ich blattete weiter und weiter und weiter. Die Arien hatten einen Abstand von jeweils 2 bis 3 Minuten.
Wir wollten schon aufgeben und weiterpirschen, als ich direkt vor uns bewegende Rapsstengel bemerkte. Der Bock war bis auf 5 Meter direkt an uns herangeschlichen und das Ganze hat eine halbe Stunde gedauert.

Solche ähnlichen Begebenheiten häufen sich natürlich im Wald, wo man auch nicht sehr weit sehen kann. Vermutet man keinen Erfolg und verlässt seinen Standort, bzw. baumt vom Ansitz ab, so bekommt der zuvor doch „Gesprungene“ den Jäger mit und springt schreckend ab. Dann hat man den Bock verblattet.
Aber keine Sorge, am nächsten Tag hat er es vergessen und man kann es in der Gegend erneut versuchen.

Auf was es ankommt
Die besten Erfolge erzielt man vom Boden aus und nicht von einem Hochsitz. Je mehr Fieptöne, desto interessanter ist es für den Rehbock. Je lauter das Fiepen, umso besser springt der Rehbock.
Das sind ein paar Erfahrungswerte von mir, Ausnahmen gibt es allerdings immer.

Während des Blattens versuche ich auch immer, mich zu drehen, damit die Töne zwar von der gleichen Stelle sind, aber sich so anhören, als ob die Ricke ebenfalls im Kreis läuft.
Und grundsätzlich beginne ich mit leisen Tönen, falls sich ein Rehbock in der unmittelbaren Nähe befindet. Das ist besonders wichtig im Wald oder wo auch sonst genügend andere Deckung ist.
Wenn dann nichts passiert, werden die Töne lauter um den weiter entfernt stehenden Bock zu locken. Das kann allerdings manchmal etwas dauern, daher ist grundsätzlich Geduld angesagt.
Im Feld ohne entsprechende Deckung beginne ich gleich mit lauten Tönen. Dabei achte ich in der Regel darauf, dass ich in guter Schussentfernung von einem Ackerrand, einem Graben, einem Bach oder was Ähnlichem stehe, da genau diese natürliche Reviergrenzen von Rehböcken sein können. Sehr häufig habe ich Böcke geblattet, welche bis zu einem Graben oder Bach gesprungen sind, aber nicht einen Meter näher kamen aus Respekt vor dem dortigen Einstandsbock.
Schwierig ist es, durch das Echo bedingt, einen Bock aus dem Wald oder einem Maisfeld zu locken, wenn man draußen im freien Feld steht. Im Wald kann man es ändern, indem man im Wald direkt blattet, aber im Maisfeld ist das nur schwer möglich.
In Revieren mit viel Maisanbau und großen Schlägen lässt es sich am schlechtesten Blatten. Dort sollte man es immer dann versuchen, wenn man den Bock außerhalb seiner Deckung bereits ausgemacht hat.

Ebenso macht es Sinn, wenn man zu zweit unterwegs ist. Einer der Jäger blattet und konzentriert sich darauf und der andere Jäger ist der, welcher den Bock erlegen soll. Vier Augen sehen mehr und der Blatter kann zudem noch mit dem Fernglas ansprechen, während der Schütze sich ganz auf seinen Schuss konzentrieren kann.

Geschlechterverhältnis und Örtlichkeit
Ganz besonders wichtig bei der Blattjagd ist grundsätzlich das Geschlechterverhältnis beim Rehwild. Je mehr weibliches Wild da ist, desto schlechter klappt es mit dem Blatten.
Wenn zum Beispiel ein Rehbock gleich von mehreren brunftigen Ricken umgeben ist, hat dieser sicher nicht die Lust auf noch ein weiteres Abenteuer.
In gut bewirtschafteten Revieren wird ein Geschlechterverhältnis von 1,2 zu 1 am 01. April angestrebt, zumal die ersten schwachen Böcke auch gleich im Mai erlegt werden. Dann hat man zur Blattzeit im Juli/August ein sehr gutes Geschlechterverhältnis um diese spannende Jagdart auszuführen.

Für die Paarungszeit beim Rehwild haben wir auch ein Ost-West-, bzw. ein Nord-Süd Gefälle. Ich bewirtschafte in Deutschland ein Revier in Niedersachsen, wo die beste Zeit zum Blatten im Zeitraum 20. bis 30. Juli ist. In einem weiteren Revier in Mecklenburg-Vorpommern ist die beste Zeit zwischen dem 01. bis 10. August.
Das Gleiche kenne ich von Revieren aus dem Burgenland und der Steiermark.
Ich habe allerdings auch schon Rehböcke im Juni und im September anblatten können, aber das sind und bleiben Ausnahmen. Zumindest stört es den Ansitz und das Wild nicht, wenn man hin und wieder ein paar Fieptöne von sich gibt.

Was die beste Tageszeit ist lässt sich schwer sagen. Ich habe Böcke zu allen Zeiten geblattet. Wenn es in der Paarungszeit des Nachts sehr kalt ist, findet das Brunftgeschehen häufig am Tage statt und dann kann gut geblattet werden und gerade die Mittagszeit eignet sich besonders gut dafür.
Ist es sehr heiß, findet das Brunftgeschehen eher in der Nachtkühle statt, und das Blatten ist in den späteren Abendstunden und den frühen Morgenstunden am erfolgreichsten.

Grundsätzlich ist es aber so, dass eine gewisse Wärme schon da sein sollte, damit die Böcke in Stimmung kommen. Bei der Hirschbrunft ist es genau anders herum. Daher gibt es auch den alten Jägerspruch: „Den Bock verwirrt der Sonne Glut – den Hirsch die kalte Nacht.“

www.malepartus-jagdreisen.com

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